Timothy Devos (Hg.)

Sterbehilfe in Belgien

Erfahrungen, Reflexionen, Einsichten

Die Autoren beschreiben eindrucksvoll, welche Folgen es für Gesellschaft und Individuum hat, wenn der Staat das Recht seiner Bürger auf den Schutz ihres Lebens aufgibt und wie wenig assistierter Suizid und Tötung auf Verlangen mit Autonomie zu tun haben. „Wer sich mit dem Thema «Sterbehilfe» im weitesten Sinn befasst, wer in Gerichten, im Gesundheitswesen, in der Politik, in der öffentlichen Diskussion oder im privaten Umfeld damit zu tun hat, sich dazu äussert oder gar Entscheidungen trifft, sollte dieses Buch gelesen haben.“  (Zitate aus: Vorwort zur deutschen Ausgabe, Raimund Klesse)
ISBN 978-3-8379-3165-5





Giovanni Maio

Den kranken Menschen verstehen
Für eine Medizin der Zuwendung

“Die Diagnose einer ernsthaften Erkrankung stürzt den Menschen in eine existentielle Krise. In einer einseitigen Fixierung auf Naturwissenschaft und Ökonomie fühlt sich der kranke Mensch in seiner Lebenskrise oft unverstanden und alleingelassen. Giovanni Maio macht die menschliche Unzulänglichkeit der modernen Medizin deutlich und plädiert für eine neue Medizin, die nur aus einer geglückten Verbindung von Sachlichkeit und Zwischenmenschlichkeit bestehen kann. In seinem sensiblen Buch versucht Maio, Phänomene wie Leiden, Schmerz und die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit als Teil der menschlichen Existenz zu verstehen. Ausgehend von konkreten Herausforderungen aus der Praxis entwirft er ein wegweisendes Konzept einer Ethik in der Medizin, die auf die Kraft der Zuwendung und der Begegnung setzt.” (Klappentext)

ISBN 978-3-451-30687-7


 

Giovanni Maio

Geschäftsmodell Gesundheit
Wie der Markt die Heilkunst abschafft

“Ich möchte in diesem Buch die Auswirkungen einer Bemächtigung der Medizin durch die Ökonomie näher beleuchten, Schritt für Schritt, um aufzuzeigen, wie sehr sich die Identität der Medizin dabei von innen her verändert. Dabei wird sich erweisen, dass diese inneren Veränderungen so subtil sind und sich so allmählich einschleichen, dass man es kaum merkt. Im ersten Teil dieses Buches werde ich zunächst die Unzulänglichkeiten der unreflektierten Übertragung ökonomischen Denkens auf die Medizin darlegen, angefangen mit einer Schilderung der Veränderungen der stationären Medizin, wie sie sich durch die Einführung der DRGs, der Fallpauschalen, eingestellt haben, um dann unter Berücksichtigung der ambulanten Medizin den Blick etwas zu weiten und sichtbar zu machen, wie sich mit den Veränderungen im Alltagsablauf vor allem die Wahrnehmungen und Grundeinstellungen der Heilberufe gewandelt haben. Zweck dieses Buches ist nicht die Aufzählung pragmatischer Handlungsvorschläge, auch wenn sich aus meinen Überlegungen einige ableiten lassen. Es verschreibt sich vielmehr der grundlegenden Reflexion und mündet in eine Erarbeitung der ethischen Grundlagen ärztlichen Handelns und in die Formulierung von Kernmaximen für eine Medizin der Zukunft.” (Aus der Einleitung)

ISBN 978-3-518-46514-1


 

Giovanni Maio

Mittelpunkt Mensch
Lehrbuch der Ethik in der Medizin

“Medizin und Ethik sind praktische Wissenschaften im Dienst der Menschen. Sie sollen jeweils das Ihre dazu tun, dass die Menschen in ihrer Welt gut leben können. Was aber genau „gutes Leben“ bedeutet und wie es überhaupt möglich ist, das beantworten Medizin und Ethik jeweils mit unterschiedlichen Kompetenzen. Die Medizin kann helfen, wenn es um Leben und Tod, um Gesundheit und Krankheit geht, aber soll sie das auch in jedem einzelnen Fall? Muss es nicht Grenzen diesseits von dem geben, was machbar ist? Und was kann demgegenüber die Ethik? Kann sie überhaupt in medizinischen Angelegenheiten helfen? Giovanni Maio beantwortet genau diese Fragen. Er zeigt, bei welchen Problemen und Nöten ethische Hilfe in der Medizin unverzichtbar ist und wie die Ethik sowohl Patienten und Patientinnen als auch Ärzten und Ärztinnen bei ihren folgenreichen Entscheidungen helfen kann. Es geht dabei zum einen darum, was ein gutes Leben ausmacht, zum anderen um die sehr konkreten Fragen des Lebens und Sterbens.” (Aus: Zum Geleit)

ISBN 978-3-7945-2448-8


 

Klaus Dörner

Leben und sterben, wo ich hingehöre
Dritter Sozialraum und neues Hilfesystem

Will you still need me
Will you still feed me
When I´m sixty-four

Beatles, 1966

“Wenn die Beatles diesen Song heute, also 40 Jahre später gesungen hätten, würden sie wohl sicher eighty-four als Alter gewählt haben, das heutige durchschnittliche Heimaufnahmealter. Diese Erinnerung daran, wie rasant wir in den letzten Jahrzehnten gesellschaftlich gealtert sind, offenbart zugleich auch schon die Absicht meines Buches; denn die Beatles-Frage ist aktuell geblieben: Wird es für mich, wenn ich alt bin, einen Anderen geben, der mich einerseits braucht und der mich andererseits füttert? Dabei stelle ich die Alten, als das nun mal größte Problem, zwar heraus; doch ist die Kernfrage nach „need“ und „feed“ verbindlich nur zu beantworten, wenn ich immer alle Hilfsbedürftigen im Auge habe, ob ich nun mit 10 Jahren im Wachkoma bin, mit 20 geistig behindert, mit 30 körperlich behindert, mit 40 hirntraumatisiert, mit 50 chronisch körperkrank, mit 70 alterspflegebedürftig oder mit 80 dement. Diese Situation möchte ich im Folgenden mit allen alten und jungen Bürgern diskutieren, auch mit den professionellen im Gesundheits- und Sozialsystem. Jedoch nicht so sehr – wie üblich – aus der Perspektive des Profis, sondern mehr aus der Perspektive der Bürger, sowohl der hilfebedürftigen als auch der helfenden Bürger, also weniger betriebswirtschaftlich, sondern mehr volkswirtschaftlich – eben vom gesamtgesellschaftlichen Hilfebedarf her; denn jegliches Helfen beginnt stets mit der Selbsthilfe der Betroffenen, und wenn das nicht reicht, sind erst die Angehörigen dran, dann die Freunde, dann die Nachbarn, dann die übrigen Bürger und erst danach kommen – ergänzend – die Profis dazu, erst in der ambulanten und dann in der institutionellen Variante.”
(Aus der „Gebrauchsanweisung“ zu diesem Buch)

ISBN 978-3-926200-91-4


 

Klaus Dörner


Tödliches Mitleid
Zur Sozialen Frage der Unerträglichkeit des Lebens
Oder: Die soziale Frage

“Wann wird aus einem Menschen ein Ding? Klaus Dörner geht den Wurzeln dieser Frage nach. Er findet sie in der 200jährigen Geschichte der „Sozialen Frage“, die eng mit der Industrialisierungsgeschichte zusammenhängt. Der Autor formuliert sie so: „Was machen wir Bürger mit denen, deren Leistung sie industriell unbrauchbar macht?“ Eine Frage, die uns in Zukunft, wenn bereits ein Drittel der Bevölkerung Rentner sind, noch beschäftigen wird. Die aktuelle Diskussion um die Sterbehilfe gewinnt vor diesem Hintergrund noch einen anderen Aspekt. Wie schnell kann aus dem Recht auf den Tod ein Zwang zum Verschwinden werden. Dörners engagierten Schilderungen merkt man an, dass er nicht nur intellektuell, sondern auch emotional betroffen ist. Dabei gelingt es ihm, die Klippe der moralischen Anklage zu umschiffen. Gleichzeitig öffnet er den Blick für die Möglichkeit der Wahl zwischen zwei unterschiedlich begründeten, aber gleichberechtigten Handlungsweisen im Umgang mit den Betroffenen. Für jeden, der bei Themen wie Sterbehilfe, Euthanasie, Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen verantwortungsvoll mitreden will, ist dieses Buch eine Pflichtlektüre.” Aus: Deutsches Ärzteblatt 1989, Heft 8, 23. Februar 1989

ISBN 978-3-926200-86-0


 

Uwe Henrik Peters

Nazipsychiatrie
Aufstieg und Fall

„In dem vorliegenden Buch wendet sich Uwe Henrik Peters der anderen Seite, der Seite der Verfolger und ihrer Zeit zu. Was dachten sich die Täter? Warum taten sie, was sie taten? Wieviel Verantwortung tragen die Geschehenlasser? Wir können uns kaum noch in ihr Denken und das Denken ihrer Zeit hineinversetzen, müssen es aber versuchen. Peters hat diesen Versuch gewagt und findet die Antwort in den Äußerungen der Täter selbst.“ (Klappentext)

ISBN 978-3-931906-16-0


 

Uwe Henrik Peters

Karsten Jaspersen

1940 … der einzige deutsche Psychiater, der alles riskierte, um den Krankenmord zu verhindern

„Ein mutiges Buch über einen mutigen Psychiater, geschrieben von einem Fachkollegen und schleswig-holsteinischen Landsmann. Ein Buch über Euthanasie im Dritten Reich und den zähen Kampf eines Einzelnen dagegen. Fast niemand kennt heute noch seinen Namen: Karsten Jaspersen, Chefarzt der Bodelschwingh´schen Anstalten in Bethel, der sich gegen Bormann und die Reichsärztekammer stellte, um seine Kranken vor dem Abtransport in den sicheren Tod zu bewahren. Selbst in Bethel ist er so gut wie vergessen. Uwe Henrik Peters, langjähriger Ordinarius für Psychiatrie an der Universitätsklinik Köln, hat ihm in diesem Buch ein Denkmal gesetzt, ohne ihn heilig zu sprechen. Eine Geschichte, die sich spannend wie ein Krimi liest und ein besonders dunkles Kapitel der deutschen Psychiatrie neu beleuchtet. Dr. Eva Weissweiler, Autorin, Journalistin
Karsten Jaspersen – 1940 ist ein Konvolut von Zeitzeugnissen, die in ihrer Wortgewalt den moralischen Kampf gegen die „Euthanasie“ aufzeigen. Jaspersens Weg zeigt, dass Fragen manchmal wichtiger sind als Antworten und dass Widerstand, zumindest mutig artikulierter Widerspruch, im Nazi-System möglich war. Es ist an der Zeit, dass auch der stille Widerstand seine Würdigung findet. Dieses Buch trägt hierzu wesentlich bei. Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland und Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

(Klappentext)

ISBN 978-3-931906-25-2


 

Robert Spaemann, Thomas Fuchs

Töten oder sterben lassen?

Worum es in der Euthanasiedebatte geht

„Die Autoren vertreten zwei Welten und zwei Generationen: Philosophie und Medizin, sind sich in ihrer Auffassung und in ihren Antworten zur Kernfrage jedoch einig. So klagt der 70jährige Philosoph Robert Spaemann an, dass die Diskussion über die Tötung alter und kranker Menschen wohl nicht zufällig dann in Gang gesetzt wurde, als sich infolge der dramatischen Altersumschichtung und der damit verbundenen sozialen Probleme ein Generationskonflikt abzeichnete. Zusammenfassend kommt Spaemann zu der Auffassung: “Die Hospizbewegung, nicht die Euthanasiebewegung, ist die menschenwürdige Antwort auf unsere Situation.” Am Beispiel der legalisierten aktiven Euthanasie in den Niederlanden dokumentiert Thomas Fuchs aus der Sicht der jüngeren Ärztegeneration die Gefährlichkeit dieser Regelung. So hat zum Beispiel die niederländische Ärztegesellschaft Richtlinien erlassen, die selbst Patienten ohne tödliche Krankheit ausdrücklich in die Euthanasieregelung einbeziehen. Das verdeutlicht die Gefahr eines “Dammbrucheffektes” im Rahmen der legalisierten Euthanasie. Dies wird mit einem weiteren ärztlichen Beitrag von Martin Schmidt noch unterstrichen, der sich mit der Frage der Tötungsenthemmung von Ärzten auch in der Gegenwart befasst. Ein aufrüttelndes Buch.“

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt 1998; 95(7): A-319/B-271/C-251)


 

Axel W. Bauer

Normative Entgrenzung

Themen und Dilemmata der Medizin- und Bioethik in Deutschland

„Das Buch bietet in 24 Kapiteln einen systematischen Einblick in methodische und thematische Fragen der Medizin- und Bioethik in Deutschland von 1995 bis 2016. Dieser beginnt mit metaethischen Aspekten der Relation zwischen Ethik und Moral sowie mit der keineswegs unproblematischen Fächerkombination von Medizinethik und Medizingeschichte an den deutschen Universitäten. Sodann werden zentrale bioethische und biopolitische Diskursfelder wie Stammzellforschung, Präimplantationsdiagnostik, prädiktive Medizin sowie Sterbehilfe und Transplantationsmedizin erörtert, die ausnahmslos brisante normative Probleme am Beginn und am Ende des menschlichen Lebens betreffen. Anders als im derzeitigen bioethischen „Mainstream“ liegt in diesem Buch der Akzent auf der Betonung des Vorrangs der unantastbaren Würde des Menschen vor dessen niemals absolut zu denkender Autonomie.“ (Klappentext)

Softcover: ISBN 978-3-658-14033-5 / eBook: ISBN 978-3-658-14034-2

ISBN 3-451-04571-0


 

Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau (Hrsg.)

Den Weg zu Ende gehen
In der Begleitung mit dem Sterben Lebendigkeit erfahren

“Den Lebensweg zu Ende gehen? – Welchen Sinn hat das? Warten in dieser letzten Lebensphase nicht nur Anhängigkeit und unerträgliches Leiden auf uns? Wäre es womöglich besser, dem Leben selber frühzeitig ein Ende zu setzen? Was steht hinter dem Sterbewunsch im Alter, bei schwerem körperlichem Leiden oder bei einer Demenzdiagnose? Ist Suizid wirklich ein Ausdruck der Selbstbestimmung oder nicht vielmehr Symptom menschlicher Not? Und wie verhalten sich christliche Grundwerte zu der Option, mittels eines todbringenden Präparats aus dem Leben zu scheiden? Tatsache ist, dass heute bereits die Frage gestellt wird, ob nicht auch jenen Menschen der assistierte Suizid angeboten werden soll, die nicht an einer zum Tode führenden Krankheit leiden, sondern die meinen, genug vom Leben zu haben. Solche epochalen Veränderungen dürfen nicht unter dem Mantel der Verschwiegenheit geschehen. Die vorliegende Publikation will Anstöße geben und zu einer Diskussion einladen. Die aus vielfältiger Perspektive verfassten Beiträge wollen eine Ermutigung sein, über die heiklen Fragen rund um das Sterben ins Gespräch zu kommen und Lebenswege zu Ende zu gehen.”

(Klappentext)

ISBN 978-3-033-07246-6


 

R. Beckmann, C. Kaminski, M. Löhr (Hrsg.)

Es gibt kein gutes Töten
Acht Plädoyers gegen Sterbehilfe

“Der Pflegebedarf wird sich bis zum Jahre 2050 mehr als verdoppeln und entsprechend verteuern. Dieses Problem soll der assistierte Suizid auf scheinbar sanfte Weise lösen. Seine Einführung stellt aber nichts weniger in Frage als die Solidarität des Menschen, seine Menschlichkeit. Wer aus einem Recht auf Selbstbestimmung ein „Recht“ auf ärztlich assistierten Suizid ableitet, übersieht, dass die Grundlage der Selbstbestimmung das Leben ist. Sterbehilfe und Selbstbestimmung schließen sich aus. Aus dem neuen Angebot der Suizidbeihilfe würde bald ein soziales Druckmittel werden, den anderen nicht länger zur Last zu fallen. Die acht Autoren dieses Bandes (R. Spaemann, M. Spieker, A. W. Bauer u.a.) kritisieren die Beihilfe zur Selbsttötung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven – Philosophie, Medizin, Gesellschaft, Recht und Praxis. Gemeinsam warnen sie vor einer ungeheuerlichen Entwicklung.” (Klappentext)

ISBN 978-3-944872-17-9


 

Hippokratische Gesellschaft Schweiz

Von der Aufgabe, auf der Seite des Lebens zu stehen

Beiträge zur Diskussion um die „Sterbehilfe“

„Karen und Moritz Nestor verdeutlichen in ihren Beiträgen, dass eine „Kultur der gegenseitigen Sorge“ dem Menschen entspricht; eine „Kultur des Todes“ nicht. Zu einer „Kultur der gegenseitigen Sorge“ gehört auch, wieder ein antisuizidales Klima zu schaffen, das Mut macht und Hoffnung weckt auf ein Leben bis zum letzten Atemzug, wie das bereits Erwin Ringel, der bekannte österreichische Suizidforscher, beschrieb. Befassen wir uns wieder mehr damit, wie wir einander und besonders den alten und kranken Menschen in unserer Gesellschaft Sorge tragen und sie bis zuletzt menschlich und medizinisch sorgfältig und kompetent begleiten können.“ (Zum Geleit)

ISSN 2673-6276